Diese Seite entstand aus dem schon lange gehegten Wunsch, mal wieder etwas mit einer alten Sticktechnik zu machen: Richelieu. Damit habe ich mich Anfang der Neunziger Jahre schon einmal beschäftigt, als ich kurz nach der Geburt unserer Tochter anfing, Stickerei-Kurse zu belegen. Ausgeschrieben war der erste Kurs damals mit Hardanger-Stickerei, die ich unbedingt erlernen wollte. Die Kursleiterin stand allerdings nicht so dahinter, sondern hatte eine große Liebe zur Schwälmer Stickerei. Und es dauerte nicht lange, bis ich auch damit anfing. Nebenher machten wir „Ausflüge“ zur Ajour-Stickerei und eben zur Richelieu-Stickerei. Ich habe diese Kurse geliebt.
Zu dem verwendeten Stoff hatte ich schon kurz etwas in meinem Krepppapier-Färbeversuch geschrieben. In meinem Stoffvorrat befindet sich eine Menge altes Baumwoll-Leinen, dass ich nach dem Tod meiner Großmutter im Jahre 1988 aus ihrer Haushalts-Auflösung mitnahm. Das sind überwiegend oft benutzte Kopfkissenbezüge. Für die Färbeaktion, die erst nach der Stickerei stattfand, waren die Stoffreste super, für die Stickerei eher ungeeignet. Ich habe das Material trotzdem bestickt, würde das aber nicht wiederholen. Nach sehr viele Wäschen und langen Jahren im Schrank, war der Stoff dünn und porös. Ein festerer Stoff hätte der Stickerei gut getan.
Die Vorlage für die gestickte Schnecke stammt aus einem alten Burda-Richelieu-Sonderheft, gut gehütet in meinem Zeitschriftensammler und auch schon rund 30 Jahre alt. Verwendet habe ich Perlgarn 8 und 25-er Vierfachgarn. Auch das war nicht unbedingt die beste Wahl, etwas stärkeres Garn wäre besser gewesen. Ihr merkt, ich habe viel gelernt. Trotzdem gefällt mir die Seite gut und der Ausflug in eine alte Sticktechnik hat mir wirklich Spaß gemacht. Das werde ich bestimmt irgendwann noch einmal wiederholen.