Das ist die letzte Seite, deren Aussehen nicht schon von Anfang an feststand. Hier habe ich mich eindeutig mit Slow-Stitching ausgetobt und hatte wirklich viel Vergnügen dabei. Da werde ich ganz sicher noch mehr in diese Richtung machen.
Die Tropfenform war noch eine Idee vom Mann, mit dem ich ja ein Brainstorming gemacht hatte und der mokierte, dass Tropfen fehlten. Nun ja, kann er kriegen. Und ich habe die vorletzte Seite zur vollsten Zufriedenheit fertig gestellt. Noch eine Seite, dann zeige ich Euch das fertige Buch. Ich freue mich schon.
So langsam bin ich auf der Zielgeraden mit den Seiten. Und schon ein Stück weit auch recht froh darüber, denn es hat schon viel Zeit gekostet. Mehr als ich ursprünglich erwartet hatte, aber nicht mehr als ich hätte leisten können. Das passte also. Hier im Blog hänge ich fürchterlich hinterher, natürlich ist das Buch längst fertig und wer mir auf Instagram folgt, hat es vielleicht schon gesehen.
Die Idee für diese Seite fand ich bei Pinterest, eher durch Zufall. Das ist nämlich ein Muster einer Tapete, für die dort Werbung gemacht wurde. Aber mir gefiel das Motiv und so habe ich mir eines davon ausgeborgt, verändert und da ist es.
Ein bisschen Glitzer muss in so einem Buch schon sein und so tauchen erneut Pailletten auf. Ich hatte mal sehr viele Pailletten in sehr vielen Farben bestellt und merke jetzt, dass es gut ist, dass ich auf einen großen Fundus zurückgreifen kann. Die Kreuze entstanden nach einer Idee vom Mann, der mit mir ein kleines Brainstorming beim Abendessen machte, als ich überlegte, wie die letzten Seiten gefüllt werden können. Danach hätte ich dann noch bestimmt 10 Seiten mehr füllen können. Aber das ist natürlich notiert und vielleicht habe ich dafür dann noch einmal Verwendung.
So langsam werden es weniger Seiten, die noch bearbeitet werden müssen. Und es wird nun auch Zeit, die Cover-Seiten zu erstellen. Diese Seite hier wird die Rückseite meines Buches. Mit Jahreszahl versehen und mit einer Signatur, bei der zugegebenermaßen noch sehr viel Luft nach oben ist. Okay, für dieses Buch wird es so bleiben, danach sehen wir weiter. Es gibt schon eine viel bessere Idee und vielleicht lasse ich mir das auf kleine Signaturschilder drucken. Es muss ja nicht alles selbst gemacht sein. Für diese Seite habe ich mich für klassisches EPP (English Paper Piecing) entschieden, bei dem die Hexagons über Papiervorlagen erstellt werden, die erst entfernt werden, wenn die kleinen Teile zusammen genäht sind. Für mich funktioniert das super, ich habe ja schon mehrfach Kleinigkeiten in dieser Technik gemacht. Über größere und völlig andere Projekte denke ich noch nach, könnte mir aber vorstellen, dass da noch was kommt.
Zur Zeit krame ich hier immer wieder in meinem Kreativ-Zimmer rum und fand dabei auch die Schablonen für die Yo-yo-Blüten wieder. Aus diesen Blüten hatte ich vor langer Zeit mal eine Girlande gemacht, nachdem ich die Schablonen geschenkt bekommen hatte. Auf dieser Seite fanden sie nun noch einmal Verwendung. Das geht mit den Schablonen wirklich fix, auch wenn sich die Blüten auch ohne Schablone problemlos anfertigen lassen. 3 große Yo-yo-Blüten und 2 kleine aus zwei verschiedenen Stoffen, 6 große grüne Perlen, eine ganze Menge kleiner, matter Rocaille-Perlen in weiß und ein bisschen grüner Sticktwist. Das war eine Seite, die wirklich schnell fertig war und viel Spaß gemacht hat.
Es wäre aber besser gewesen, wenn ich die Blüten vor dem Aufnähen der Perlen und auf der Seite noch mal richtig gebügelt hätte. So sind sie doch ziemlich voluminös.
Immer wieder hatte ich zwischendrin die Angst, dass mir die Ideen ausgehen. 20 Seiten sind eben doch eine Hausnummer. Irgendwann machte ich dann mal ein Brainstorming mit dem Angetrauten und hatten auf einmal mehr Ideen als noch Seiten übrig. Was lernen wir daraus: miteinander reden hilft. Auch bei solchen Dingen. Auf dieser Seite habe ich wieder ein neues Feature getestet, das nur so semigut funktioniert hat. Um die Halbkreise am Verrutschen zu hindern, habe ich sie mit Textilkleber festgeklebt. So ein Kleber, der eigentlich für EPP (English Paper Piecing) in der Patchwork-Szene verwendet wird. Dafür ist er mit Sicherheit auch gut geeignet, hier hat es weniger geholfen. Letztlich wurde die Seite aber trotzdem fertig.
Wie bei fast allen Seiten gefielen mir die Zwischen-Ergebnisse nicht so besonders, die fertige Seite findet aber trotzdem meine Zustimmung.
Diese Seite entstand aus dem schon lange gehegten Wunsch, mal wieder etwas mit einer alten Sticktechnik zu machen: Richelieu. Damit habe ich mich Anfang der Neunziger Jahre schon einmal beschäftigt, als ich kurz nach der Geburt unserer Tochter anfing, Stickerei-Kurse zu belegen. Ausgeschrieben war der erste Kurs damals mit Hardanger-Stickerei, die ich unbedingt erlernen wollte. Die Kursleiterin stand allerdings nicht so dahinter, sondern hatte eine große Liebe zur Schwälmer Stickerei. Und es dauerte nicht lange, bis ich auch damit anfing. Nebenher machten wir „Ausflüge“ zur Ajour-Stickerei und eben zur Richelieu-Stickerei. Ich habe diese Kurse geliebt. Zu dem verwendeten Stoff hatte ich schon kurz etwas in meinem Krepppapier-Färbeversuch geschrieben. In meinem Stoffvorrat befindet sich eine Menge altes Baumwoll-Leinen, dass ich nach dem Tod meiner Großmutter im Jahre 1988 aus ihrer Haushalts-Auflösung mitnahm. Das sind überwiegend oft benutzte Kopfkissenbezüge. Für die Färbeaktion, die erst nach der Stickerei stattfand, waren die Stoffreste super, für die Stickerei eher ungeeignet. Ich habe das Material trotzdem bestickt, würde das aber nicht wiederholen. Nach sehr viele Wäschen und langen Jahren im Schrank, war der Stoff dünn und porös. Ein festerer Stoff hätte der Stickerei gut getan.
Die Vorlage für die gestickte Schnecke stammt aus einem alten Burda-Richelieu-Sonderheft, gut gehütet in meinem Zeitschriftensammler und auch schon rund 30 Jahre alt. Verwendet habe ich Perlgarn 8 und 25-er Vierfachgarn. Auch das war nicht unbedingt die beste Wahl, etwas stärkeres Garn wäre besser gewesen. Ihr merkt, ich habe viel gelernt. Trotzdem gefällt mir die Seite gut und der Ausflug in eine alte Sticktechnik hat mir wirklich Spaß gemacht. Das werde ich bestimmt irgendwann noch einmal wiederholen.
An dieser Seite musste ich eine Weile länger herumbasteln, der Anfang war tatsächlich meilenweit von meiner Vorstellung entfernt. Also habe ich noch mal nach Bändern gesucht, erfolgreich und so nach und nach entstand dann tatsächlich eine schöne Seite. Ich mag sie sehr. Festgenäht sind hier lediglich der Anfang und das Ende der Bänder. Der Rest hält durch die Verwebung und ich hoffe, das bleibt auch so.
Auf dieser Seite habe ich versucht, eine Idee umzusetzen, die ich zufällig bei Pinterest entdeckt habe. Erst als ich beim zweiten Hexagon war, fiel mir auf, dass ich einen Denkfehler in den Bildern habe, da wollte ich das aber nicht noch mal ändern. Und so lange ich nicht verrate, wie es tatsächlich aussehen sollte, merkt es vermutlich auch niemand. Auf den Fotos sieht das gar nicht so toll aus, aber ich finde wirklich, dass das eine der bislang besten Seiten meines Stitchbooks geworden ist. Ich bin supergespannt, wie das Buch insgesamt am Ende aussehen wird. Und ich bin sehr überrascht, dass ich tatsächlich schon mehr als die Hälfte der Zeit durchgehalten habe. Da hatte ich mit mehr Schwierigkeiten und weniger Durchhaltevermögen bei mir gerechnet. Aber im Hinblick auf die vielen Steine, die einem das Leben manchmal in den Weg legt, ist das doch eine tolle Sache. Es geht eben doch, wenn man es nur genügend möchte.
Hier habe ich versucht, kleine Quasten herzustellen. Das hat nur so semigut funktioniert, weil sie einfach zu kurz geworden sind. Andererseits hätte ich sie auch gar nicht länger haben wollen. Wirklich zufrieden bin ich damit nicht, aber ich kann damit leben. Und es ist eben auch ein Lernprozess. Die Hälfte der Seiten sind nun fertig. Sie sind nicht in der Reihenfolge entstanden, in der sie später im Buch erscheinen werden, sondern einfach so, wie ich Lust und Laune hatte und manchmal auch einfach danach, welche Stoffe oben auf dem Stapel lagen.