100 Day Stitch Book – Seite 9

Für diese Stitchbookchallenge ergab es sich für mich, verschiedene Dinge einfach mal auszuprobieren. Hier ist es das Stickvlies, auf dem ich vorgezeichnet habe, wo die Linie verlaufen sollen, dann gestickt und anschließend das wasserlösliche Vlies abgewaschen habe. Ich bin sehr begeistert von dieser Möglichkeit, weil man doch viel ordentlicher arbeiten kann. Und das Vlies lässt sich tatsächlich unter warmem Wasser sehr schnell auflösen. Tolle Sache.
Zusätzlich habe ich auf dieser Seite verschiedene Umrandungsstiche ausprobiert. Stielstich, Rückstich, Vorstich, Knötchenstich, Perlen. Nicht alles habe ich gut hinbekommen, aber ich habe gerade bei dieser Seite gemerkt, dass mir zunehmend der Stickrahmen nicht mehr so sehr fehlt. Für andere Projekte werde ich den Rahmen zwar auf jeden Fall behalten, aber Sticken ohne Rahmen ist nun auch kein Problem mehr. Manchmal muss man Dinge einfach mal ausprobieren.

Knapp die Hälfte der Seiten habe ich Euch nun schon vorgestellt. Und hänge hier im Blog ziemlich zurück. Im „realen“ Leben bin ich bei der vorletzten Seite und es geht bald an das Zusammensetzen der Seiten zum Buch. Das wird noch mal sehr spannend und ich freue mich schon riesig auf das Ergebnis. Bei allen Unzulänglichkeiten bin ich mir sicher, dass es eine tolle und runde Sache wird.

100 Day Stitch Book – Seite 8

Knöpfe haben mich immer schon interessiert und ich habe bereits einen Knopfmacherkurs mitgemacht. Deshalb lag es nahe, auch für dieses Buch Knöpfe zu wickeln und unterzubringen. Hier habe ich zwei unterschiedliche Knöpfe ausprobiert, die ich vorher noch nicht gewickelt bzw. genäht hatte. In der Mitte liegt ein Dorset-Button, die anderen beiden sind sogenannte Singleton-Buttons. Alle drei Knöpfe sind nach Anleitungen von Gina Barrett erstellt worden und haben mir sehr viel Spaß gemacht. Neben vielen Büchern hat Gina auch eine ganze Reihe Youtube-Videos erstellt, in denen sie zeigt, wie Knöpfe angefertigt werden. Wer kein Englisch spricht, ist sehr gut bei Helene Weinold aufgehoben, die eine große Anzahl von aufwändig bebilderten Erklärungen in Deutsch herausgegeben hat, nach denen man prima arbeiten kann.
Bei den Singleton-Buttons werden Stoffstücke um einen Ring gelegt (der Ring ist hier schwarz, das war nicht die richtige Wahl, weil die dunkle Farbe durch den Stoff schimmert. Im Original ist das aber nicht so schlimm, wie es auf den Fotos aussieht) und anschließend umstickt und bestickt. Das geht recht schnell und macht viel Spaß. Man kann es auch gut mit Stoffen machen, die kleine Motive aufgedruckt haben, dann spart man sich noch die Stickerei und hat schnell passende Knöpfe fertig.
Bei dem Dorset-Button wird erst der Rand umstickt (und das unterscheidet ihn vom Zwirnknopf), danach wird er umwickelt und die Stege werden dann umstickt. Ich habe hier Häkelgarn verwendet, was erstaunlich gut geklappt hat. Auch hier gibt es viele verschiedene Variationen.

100 Day Stitch Book – Seite 7

Ich versuche bei jeder Seite, neue Stickstiche einzufügen. Für mich neue oder welche, die ich schon sehr lange nicht mehr verwendet habe. Früher habe ich viel gestickt, auch als noch recht kleines Kind schon, bin aber schließlich viele Jahre später beim gezählten Kreuzstich hängen geblieben. Der Wunsch, andere Projekte jenseits davon umzusetzen, spukt schon lange in meinem Kopf rum, aber Versuche versandeten regelmäßig. Jetzt habe ich aber das Slow-Stitching für mich entdeckt, was völlig neue Welten eröffnet. Und ich schaue nun endlich auch Youtube-Videos zu diesen Themen, die mich auf immer mehr Ideen bringen. Tatsächlich bin ich aber auch überrascht, wie viele Künstlerinnen sich mit dieser Technik auseinandersetzen und wie kreativ sie damit arbeiten. Inzwischen könnte ich Stunden damit verbringen, mir Videos anzuschauen – mache ich aber nur sehr dosiert, sonst werde ich mit meinem Kram ja nie fertig.

100 Day Stitch Book – Seite 6

Mit der Fertigstellung von Seite 5 war bereits ein Viertel der Zeit vorbei. Ich habe ein paar Mal abends vergessen, das Bild bei Instagram hochzuladen, dass dann aber immer gleich am nächsten Morgen nachgeholt. Und einigermaßen froh, dass ich es schaffe, ganz gut bei der Stange zu bleiben. Dieses textile Buch kostet mich doch mehr Zeit, als ich erwartet hatte – aber vor allem setzt die Arbeit daran ungeheuer viel Kreativität frei, die sich vielfach, aber nicht nur, auf neue Projektideen bezieht. Die Planung für das nächste Projekt ist bereits angelaufen, nun warte ich auf besseres und wärmeres Wetter, um Stoffe färben zu können, die ich dann mit einarbeiten kann. Das mache ich lieber im Garten als in der heimischen Küche.

Ich bearbeite die Seiten so wie ich lustig bin, nicht in der Reihenfolge, in der sie später im „Buch“ erscheinen werden. Das macht es auch für mich noch spannend. Das Zusammensetzen der Seiten wird dann vermutlich noch mal eine Herausforderung, fehlt mir doch so ein gewisses Abstraktionsgen und ich muss immer eine Weile experimentieren, bevor ich das richtig hinkriege. Aber das schaffe ich schon, hat ja bislang auch immer alles geklappt.

100 Day Stitch Book – Seite 5

Jedes Mal, wenn eine Seite kurz vor der Fertigstellung ist, habe ich Angst, dass mir nichts mehr einfällt. Und dann schaue ich die Stoffe durch und habe – peng – wieder eine Idee. Abgesehen davon, dass ich natürlich eine Vorstellung davon habe, wie die Grundlage für dieses textile Buch sein soll. Und das funktioniert für mich inzwischen recht gut. Aber wir sind ja auch erst bei Seite 5 und es werden noch 15 weitere folgen. Wenn Ihr das lest, bin ich mit den Seiten schon weiter, ich bin sehr gespannt, ob ich das mit dem Aufholen noch schaffe 🙂

Das Ornament auf dem rechteckigen Stoffstück stammt aus meinem Fundus. Eine Zeitlang habe ich daraus mal Maschenmarkierer gemacht und ein paar von den kleinen Metallteilen waren noch übrig geblieben. Und es gefällt mir gut an dieser Stelle.

100 Day Stitch Book – Seite 4

Auch wenn das auf den Bildern nur schwer zu erkennen ist, es sind tatsächlich drei verschiedene Grüntöne, die ich hier verwendet habe. Und einmal mehr bin ich froh, dass ich beim Material aus dem Vollen schöpfen kann, ohne lange suchen zu müssen. Das betrifft nicht nur das schon erwähnte Stickgarn, sondern wie in diesem Fall eben auch Perlen. Die Stoffe hatte ich tatsächlich für eine ganz andere Aktion bestellt – und nachdem ich dort schon einiges vorbereitet hatte, noch viele Reste übrig. Davon findet jetzt ein großer Teil in diesem Projekt Verwendung. Die vorbereiteten Projektteile werden zu einem späteren Zeitpunkt in einem ganz anderen Kontext wieder auftauchen.

Ich bin übrigens total geflasht, was dieses 100-Tage-Projekt an Kreativität entwickelt und wie viele Ideen ich dadurch schon bekommen habe.

100 Day Stitch Book 2024 – Seite 3

Für Seite 3 hatte ich mir kleine Motive überlegt, die ich dann mit verschiedenen Stickstichen befestigt habe. Auch hier war ich mir am Anfang nicht sicher, wie das funktionieren wird, bin aber mit dem Endergebnis doch einigermaßen zufrieden. Ich bin total gespannt, wie mein Buch am Ende aussehen wird.

Die Stickereien mache ich mit sehr unterschiedlichen Garnen. Hier ist überwiegend Häkelgarn verwendet worden. Ich habe aber auch noch eine größere Anzahl an Farben von Perlgarn hier liegen, so wie Reste von Sockenwolle und aus meinen früheren, ja sehr intensiven Stickphasen noch jede Menge Sticktwist von verschiedenen Herstellern. Und dann noch Reste von Vierfachgarn, Blumengarn und Seidengarn. Vor ein paar Tagen sah ich ein Video über das Färben von Perlgarn in einem eigenen Farbverlauf. So schwierig ist das offensichtlich gar nicht und nun habe ich mir passende Farben bestellt und werde das probieren, wenn die da sind.

100 Day Stitch Book – Seite 2

Hier habe ich versucht, die Stoffstücke mit doppelseitigem Vlies auf den Stoff zu bringen. Das Ergebnis gefällt mir für dieses Buch nicht, weswegen es auch einmalig bleiben wird. Als Sticktechnik habe ich mir Sashiko, eine japanische Sticktechnik ausgesucht, die ich schon sehr lange mal versuchen wollte. Ich bin davon so begeistert, dass ich mit Sicherheit noch andere Dinge mit Sashiko gestalten werde. Die verwendeten Schablonen bekam ich mal von der Herzensfreundin zum Geburtstag geschenkt, ich werde später aber auch die Linien mit der Hilfe von Linealen aufzeichnen.

Ich tue mich immer noch ein bisschen schwer damit, dass viele Linien und Stickereien mehr oder weniger schief sind. Aber ich bin halt nicht perfekt und das Sticken und Verzieren über die freie Hand, also ohne Stickrahmen, muss auch erst geübt werden. Außerdem habe ich mir viele andere Beispiele für „Slow Stitching“ angesehen und gemerkt, dass eben genau diese Unperfektion den Charme der erstellten Stücke ausmacht. Inzwischen habe ich sehr viele Ideen, nicht nur für dieses Buch, und möchte auch so viel wie möglich davon noch umsetzen.

100 Day Stitch Book – Seite 1

Über das Konzept, dass meinem Stitch-Book zugrunde liegt, mache ich jetzt noch keine Angaben, ich bin mir nämlich sicher, dass sich das im Laufe der Zeit von alleine zeigen wird. Ich kombiniere aber Stoffstücke mit Stickstichen, die ich teilweise vorher auch noch nicht ausprobiert habe. Die Stickereien mache ich grundsätzlich frei Hand, also ohne Stickrahmen. Der Stickrahmen hat mir zu Beginn sehr gefehlt, inzwischen habe ich mich daran gewöhnt. In den letzten Jahr(zehnt)en habe ich fast nichts ohne Stickrahmen gestickt, wollte das aber gerne mal anders ausprobieren. Der Plan war auch, auf Vorzeichnungen zu verzichten, es hat sich aber schnell gezeigt, dass das nicht immer eine gute Idee ist. So bin ich bereits bei dieser Seite davon abgewichen.

100 Day Stitch Book

Auf die 100 Day Stitch Book Idee kam ich eher durch Zufall über Instagram. Ann Wood, eine englische Designerin, hat diese Bücher bereits 2022 und 2023 erstellt und bietet die Idee auf ihrer Seite und in einer separaten Stickgruppe zum Nachmachen an. Die Teilnahme an der kostenpflichtigen Gruppe ist nicht verpflichtend und ich verzichte erst einmal darauf. Die Gedanke dahinter ist, dass man innerhalb von 100 aufeinander folgenden Tagen insgesamt 20 Seiten zusammenstellt, näht und/oder bestickt, die anschließend auf eine sehr raffinierte Weise zu einem Buch zusammen gestellt werden. Der Zeitaufwand pro Tag beträgt, so sagt es Ann Wood, 15 Minuten, so dass man 5 Tage für jede Seite hat. Mehr geht natürlich immer, der wichtigste Grundsatz ist aber: „Done is better than perfect“. Lieber ein paar weniger Stiche, wenn die Zeit mal knapp ist, weil das Leben andere Pläne hat, als gar nichts zu machen.

Für mich war das eine gute Idee für eine neue Herausforderung. Deswegen halte ich auch daran fest, täglich ein Fortschrittsbild bei Instagram zu zeigen, auch wenn das auf Dauer vielleicht langweilig für meine Follower ist. Da müssen sie halt jetzt durch 😉
Gestartet hat die Aktion am 19. Januar, enden wird sie am 27. April. Danach werden die Seiten zusammengenäht und zu einem Buch gesteckt.

Inzwischen sind längst die ersten Seiten fertig und ich habe gemerkt, dass mir vor allem mein Perfektionismus zu schaffen macht. Aber ich versuche, das auszublenden und auch die unperfekten Seiten zu mögen. Das klappt inzwischen auch, weil eben auch die ihren ganz eigenen Charme haben. Gemerkt habe ich auch, dass die Seiten ein Eigenleben führen. Natürlich habe ich mir überlegt, wie ich die Seite gestalten möchte, ende aber meist doch irgendwie anders. Das finde ich sehr faszinierend. Und meine Seiten weichen ganz stark von denen ab, die andere Teilnehmende machen. Da es dazu keine Vorgaben gab, ist mir das wurscht, so drücke ich dem fertigen Buch eben meinen eigenen Stempel auf.

Ich werde Euch jetzt immer wieder die Seiten zeigen. Den Entstehungsprozess und die fertige Seite. Aber nicht wie bei Insta mit täglichen Fotos, sondern immer erst dann, wenn eine Seite fertig ist. Lasst Euch überraschen.