Diese Woche hatte es wirklich in sich. Ich war so viel unterwegs, wie schon lange nicht mehr. Ich besuchte die Kollegen und hatten wirklich ein paar tolle Stunden. Kutschierte die Eltern durch die Gegend und meinen Vater ins Krankenhaus. Das verursacht mir immer wieder ziemliche Bauchschmerzen, mit fast 90 ist das nicht mehr so leicht, weil man eigentlich immer Angst hat, dass er vielleicht nicht mehr wieder heimkommen kann.
Ich fuhr auch noch zu meiner Tochter und dem kleinen Enkelschätzchen, dass sich ganz wundervoll entwickelt hat nach den Sorgen der ersten Wochen. Da traf ich dann noch den Sohn, der aber relativ schnell wieder heimfuhr, es gab für ihn noch viel zu erledigen. Gestern Nachmittag endete diese Woche dann mit einer Beerdigung. Von meiner Sandkastenfreundin ist die Mutter gestorben. Das traf mich sehr und viel tiefer, als ich erwartet hatte, und hat viele Erinnerungen wieder an die Luft gebracht. Es war ein würdevoller Abschied und gerade in dem Moment, als die Pastorin sagte, dass die Urne jetzt zum Grab gebracht wird, schien die Sonne an einem eigentlich wolkenverhangenen Tag in die Trauerhalle. Fast so, als freute sich der Himmel, dass Ingrid nun endlich da ist. Auch wenn ich ansonsten mit Religion nicht so richtig viel am Hut habe, fand ich diese Sonnenstrahlen nach dem Regen und dem Grau dieses Tages doch sehr tröstlich.
Für das Wochenende habe ich nicht viel geplant. Ausruhen, mein aktuelles Buch zu Ende lesen, ein paar Kleinigkeiten fertig stricken, überlegen, was ich alles für das nächste Wochenende einpacken muss, das ich mit Freunden beim Spinntreffen am Bodensee verbringen möchte. Vorausgesetzt die Bahn streikt nicht und mein Vater ist vorher aus dem Krankenhaus zurück. Meine Mutter kann ich nicht mehr alleine lassen, auch sie ist nicht mehr sehr fit (auch wenn sie das niemals freiwillig zugeben würde).
Vermutlich werde ich aber trotzdem hier auch noch im Haus rumwirbeln und die nächste Fuhre zusammenstellen, die über Kleinanzeigen aus dem Haus geschafft werden soll. Flohmarktkisten sind gerade recht begehrt, die Saison hat ja auch schon wieder angefangen, und man wird sie auf diese Weise schnell los. Hier vor Ort gibt es kein Sozialkaufhaus, in dem ich Dinge abgeben könnte und auch einen Flohmarkt gibt es nur zwei Mal im Jahr, einmal am Himmelfahrtswochenende und einmal im Herbst. Da muss ich leider immer wieder andere Wege finden und beneide heimlich diejenigen, die solche Einrichtungen quasi um die Ecke haben. Landleben hat nicht immer nur gute Seiten, sondern man muss an einigen Stellen auch mit Einschränkungen leben, und das nicht nur was den ÖPNV anbelangt. Über ein Großstadtleben denke ich trotzdem nicht mehr nach, ich finde ja immer noch Wege und genieße stattdessen die Vorteile des Lebens auf dem Land. Zumal so wirklich ländlich ist es hier auch noch nicht, wir leben halt am Rand einer kleinen Kleinstadt in einem ländlichen Umfeld.
Habt ein tolles Wochenende und ruht Euch viel los, das Leben kann ganz schön herausfordernd sein.
Der Samstagsplausch ist eine Aktion von Andrea vom Blog Karminrot. Vielen Dank, liebe Andrea, für Deinen Einsatz und die vielen Ideen.